Kinderspiele Poster

Kinder aus der Zeit von Pieter Bruegel dem Älteren treffen Kinder von Heute


Spielposter mit Kindern aus der Zeit Bruegel des Älteren – modern umgesetzt

Erschienen im Schulverlag plus Bern und Buchs, sowie bei ALL IN ONE BOX

Zum Poster
Im 1560 entstandenen Bild «Kinderspiele» von Pieter Bruegel dem Älteren (um 1525/30–1569) sind etwa 80 Spiele zu erkennen.
Daniel Bolsinger hat auf diesem Poster ein Dutzend davon zusammen mit anderen, auch neueren Spielen arrangiert.
Wo das Bild von Bruegel zu finden ist, wird aus der Linkliste weiter unten ersichtlich.
Eine gute Reproduktion des Bruegel-Bildes ist als Teil eines Kalenders oder als Kunstdruck beim Kunsthistorischen Museum Wien erhältlich (Websuche: shop.khm.at > Bruegel Kinderspiele) oder im Internet (siehe Links) zu finden.

Hier finden Sie das Bild in Nahaufnahme:
http://www.insidebruegel.net/#p/v=udroom&lan=de&a=1017

Einsatz des Posters
Das Poster kann im Schulunterricht, in Spielgruppen und Familien Verwendung finden. In der Schule sind Aktivitäten in einzelnen Stunden und Fächern denkbar. Um das Poster kann aber auch ein grösseres Projekt gestaltet werden, z.B. eine Projektwoche zum Thema «Spielen» (siehe weiter unten).

DIREKTLINK ZUM BILD VON PIETER BRUEGEL DEM ÄLTEREN

Aus Gründen des Copyrights verzichten wir hier auf eine Darstellung des Originalbilds von Pieter Bruegel.

Sie finden das Bild in bester Qualität hier :
https://artsandculture.google.com/asset/children%E2%80%99s-games/CQEeZWQPOI2Yjg?hl=en

Oder in Detailansichten – auch was unter den Malschichten liegt – hier:
http://www.insidebruegel.net/#p/v=udroom&lan=de&a=1017

Das Poster in Aktion!

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Wie es zu diesem Poster kam
Gesellschaftsspiele wie Jass (Skat), Eile mit Weile oder so habe ich selbst nicht gerade gerne.
Dafür liebe ich es total, mit Farbe, Formen und Ideen zu spielen! So ist auch dieses Spiele-Poster entstanden.
Zu Beginn kam die Anfrage von Peter Uhr, inzwischen pensionierter Direktor des Schulverlags Plus in Bern (Danke Peter!), ob ich für die Zeitschrift «Profil» des Verlags eine Illustration (also grosse Zeichnung in Farbe oder Schwarzweiss) ergänzend zum berühmten Bild «Kinderspiele» von Pieter Bruegel dem Älteren aus dem Jahre 1570 machen würde.
Während des Spiels mit vielen Ideen entwickelten wir zusammen (wie bei einem Pin-Pong-Spiel immer schön hin und her…) die Idee, dass doch die Kinder aus dem Jahre 1570 und die Kinder von heute auf einem Platz zusammen spielen könnten!
Nun kam noch Werner Jundt als Texter dazu und suchte die Geschichten und Spielregeln zu den ausgewählten Spielen zusammen.
Auch hier gingen die Texte und die Gestaltung der Spielanleitungen immer wieder hin und her, bis (hoffentlich, sonst melden!) keine Fehler mehr drin waren oder jetzt noch sind.
Spielen mit Formen und Farben
Zuerst zeichnete ich die Kinder schön nach Alter getrennt mit ihren Spielen. Dann fand ich, dass der rufende Murmelspieler im Vordergrund doch eigentlich mit einem Kind von Heute spielen könnte.
Plötzlich spielten immer mehr Kinder aus verschiedenen Zeiten nicht mehr nebeneinander, sondern miteinander!
So ist dieser Spielbogen oder dieses Spiel-Bilder-Buch in Posterform auch gedacht:
einfach ausprobieren, was man noch so alles mit wem und wie machen könnte.
Es kann höchstens schief laufen – oder langweilig werden!
Dann kann man zum Beispiel einen Kreisel nehmen, das Poster auf einen Tisch oder auf den Boden legen und den Kreisel darauf drehen lassen.
Wo er liegen bleibt, ist auch gerade die neue Spielidee.
OK, manchmal fehlt das Spielzeug dazu oder die Spielpartner.
Dann lässt man den Kreisel halt wieder drehen und schaut, wo er diesmal stoppt.
Falls du dann wissen willst, wie eigentlich zum Beispiel der Frisbee oder das Knöchelspiel entstanden sind oder wie man Huckepack spielt, kannst du auf dem beiliegenden Blatt zum Poster die Informationen dazu finden.
Und falls du neugierig bist, wie das Poster entstanden ist, kannst du weiter unten nachlesen, was mir bei der Arbeit so durch den Kopf gegangen ist.
Denn langsam kenne ich viele der Kinder beim Namen, oder habe sogar den Kindern aus dem Jahre 1570 Namen gegeben, damit ich sie besser unterscheiden kann.
Sie sind mir auch sehr gut bekannt geworden.
Einiges ist mir durch den Kopf gegangen. Beim Zeichnen und Malen hat man ja viel Zeit dafür.
Auch für Beobachtungen, die so nicht entstehen, wenn man kurz seinen Blick zum Beispiel auf ein altes Bild wirft und dann weiter geht.
Über den Künstler Pieter Bruegel den Älteren und sein Bild von 1560
Hier findest Du das Bild im Internet: Direktlink
Wenn man das Bild zum ersten Mal anschaut, sieht man ein Wimmelbild (mit vielen Figuren und Gegenständen darauf) mit unzähligen Figuren, die allerlei anstellen.
Pieter Bruegel der Ältere hat das Bild im Jahre 1560 gemalt. Hmm, also genau vor wieviel Jahren schon wieder?
Heute befindet sich das Bild im berühmten Kunsthistorischen Museum in Wien, wo es noch viel mehr Bilder von Pieter Bruegel (und sehr vielen anderen tollen Künstlern) hat.
Der Künstler malte seine Bilder auf grosse Tafeln zum Beispiel aus Eichenholz, die mit mehreren Lagen aus einem Gemisch aus Leim, Kreide und anderen Materialien speziell für die Malerei mit Öl vorbereitet wurden.
Unser Bild «Kinderspiele» ist 161cm breit und 118 cm hoch. Lege doch mal soviel Kopierpapier-Blätter auf dem Boden aus, bis du diese Grösse ungefähr erreicht hast. Das ergibt ein riesiges Bild!
Pieter Bruegel und seine Kollegen hatten noch keine Fotoapparate, Handys, Fernseher undsoweiter. Kannst du dir das vorstellen?
Auch ich bin noch komplett ohne Computer aufgewachsen.
Da wurde es uns immer wieder mal schrecklich langweilig. Meist sind dann doch immer wieder mehr oder weniger gute Ideen aufgetaucht, was man zum Beispiel in den langen Sommerferien so alles anstellen könnte. Das waren leider nicht immer nur gute Ideen, zumindest nicht für die Scheiben des Nachbars zum Beispiel.
Kehren wir besser zum Bild zurück:
Pieter Bruegel hat sehr viel beobachtet, gezeichnet, Ideen gesammelt und gemalt. Mit diesen vielen Bildern im Kopf konnte er die meisten Figuren einfach so aus dem Kopf abrufen und malen. Übung macht den Meister sagte man früher und das gilt auch heute immer noch. Das galt auch für die Maler und Zeichner! Die vielen Geschichten von genialen Künstlern, die schon als Kind alles zeichnen konnten gehören zum grossen Teil ins Reich der Fantasie…
Allerdings: wenn du das alte Bild genau anschaust, kannst du sehen, dass sich die meisten Figuren doch ziemlich gleichen. Schliesslich sind da sehr viele Kinder auf dem Bild vertreten.
Quizfrage: Wieviele Kinder sind es – und wieviele Spiele?
Auf jeden Fall extrem viele Figuren! Da kann man nicht jedem Kind eigene Gesichtszüge geben.
Ausserdem hat Bruegel die meisten seiner Figuren auch auf anderen Bildern so gezeichnet und gemalt, wie wenn sie immer sehr viel zu Essen hatten. Das wird aber kaum der Fall gewesen sein!
Das kann man dann auch als seinen Stil bezeichnen: rundliche und eher kleine Figuren in ziemlich schönen und sauberen Kleidern.
Abgezeichnet oder ausgedacht?

Da taucht die nächste Frage auf: ist das wirklich ein Schulhof oder Platz, auf dem Bruegel die Kinder beobachtet und gezeichnet hat?

Wohl kaum. Er hat sich einen Platz so ausgedacht, dass er alle Spiele im richtigen Umfeld darstellen konnte.

Also einen harten Untergrund zum Beispiel für die Boccia-, Murmel- und Kreiselspieler, ein Stück Wiese für Purzelbäume oder einen Zaun für die Reiter.

Das ganze Bild ist auch sehr geschickt so aufgebaut, dass der Blick umherwandert und auch in die Tiefe der Darstellung hinein geführt wird. Ganz weit oben rechts verläuft eine breite Strasse – und überall spielen Kinder. Erwachsene sind keine zu sehen.

Halt! Eine Frau habe ich gefunden. Findest du sie?

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Kleider machen auch kleine Leute

Schauen wir uns die Kleidungen an. Alle Kinder sind gut angezogen und haben Schuhe an. Ist es gerade kalt? Das kann nicht sein, denn im Bild oben links baden Kinder im Bach oder im Teich. Oder das Bild zeigt verschiedene Jahreszeiten gleichzeitig.

OK, Winterspiele fehlen vollständig.

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Hatten alle Kinder damals wirklich immer Schuhe an? Wohl kaum.
Gerade Bauernkinder werden während der wärmeren Jahreszeiten barfuss und sicher nicht in den Sonntagskleidern (sofern überhaupt vorhanden) gespielt haben. Zum Teil haben die Kinder auch «Klompen» (Holzschuhe ähnlich wie Zoggeli der Waggis an der Basler Fasnacht in der Schweiz) an den Füssen. Sie waren eher unverwüstlich und man konnte sie mit Stroh gegen die Kälte ausstopfen. Grossartig rennen kann man aber damit eher nicht…

Die Kinder werden ziemlich dreckig rumgerannt sein, denn damals war es noch nicht möglich oder üblich, sich sooo oft wie heute zu waschen. Eher badete die ganze Familie zwei Mal im Jahr im grossen Holzzuber mit heissem Wasser – schön der Reihe nach, bis das Badewasser dunkelbraun war… igittt.

Viele Kinder haben Kappen, Mützen, Hauben oder selbst gebastelte Gebilde auf dem Kopf.

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Rätselhafte Figuren

Wenn man die einzelnen Figuren betrachtet, tauchen viele weitere Fragen auf.

Zum Beispiel:

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX
Oder was haben die Kinder (im Vordergrund mit einem dicken Ballon in den Händen oder das knobelnde Kind auf dem Bild und auf dem Poster) auf dem Kopf?

Da haben sich auch die Wissenschaftler darüber den Kopf zerbrochen. Dabei muss man manchmal nur die Kinder fragen oder viele Bilder aus der gleichen Zeit anschauen. Dabei fand ich heraus, das das Ding auf dem Kopf ganz einfach eine Krone aus Papier ist! So einfach.

Übrigens: der dicke Ballon ist eine Schweineblase, die das Kind aufgeblasen oder mit Wasser gefüllt hat.

Wer bekommt da bald was ab?

Wie das Poster gezeichnet und gemalt wurde
Kehren wir zum Spiel-Poster mit den alten und neuen Kinderspielen zurück:

Hier zeige ich dir ein paar Bilder aus dem Zeichen- und Malatelier.

Recherche

Am Anfang der grossen Illustration stand natürlich die Recherche, also die Suche nach dem geeigneten Bildmaterial und den nötigen Informationen dazu.

Dann suchte ich auf dem Bild von Bruegel die Spiele aus, die ich darstellen wollte.

Dabei liess ich die wildesten Spiele aus, sonst hätte der Verlag, die Eltern und die Lehrpersonen gar keine Freude mit mir gehabt…

Zu viele Kinder konnte ich auf dem Poster auch nicht versammeln, sonst hätte ich ein Jahr daran gearbeitet und man hätte eine Lupe für die Betrachtung der Figuren gebraucht.

Ein grosses Problem war, dass mir zum Teil nur sehr kleine Bilder (so gross wie eine Briefmarke) der einzelnen Figuren zur Verfügung standen.

Deshalb musste ich alle Figuren komplett neu zeichnen und neu erfinden, ihnen also eigene Gesichter und Hände etc. geben.

Dafür passen die Kinder von Bruegel und die Kinder aus der Jetztzeit auch gut zueinander.

Nun bestimmten der Texter und Berater Werner Jundt und ich die endgültige Wahl der geeigneten Spiele und wo sie auf dem Spielfeld stehen sollen.

Skizzen der einzelnen Figuren

Bevor man eine grosse Zeichnung mit vielen Figuren machen will, muss man viel spielen und experimentieren!

Das heisst, man muss herausfinden, wie die einzelnen Figuren gezeichnet werden sollen, wie die Farben aussehen sollen (bunt oder gedämpfte Farben) etc. etc.

Hier siehst du dazu ein paar Bilder aus dem Atelier:

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Das Original von Pieter Bruegel – aus einem Buch abfotografiert

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Erste Farbskizze mit den Figuren möglichst nahe am Original von Bruegel. Die knubeligen Hände und das Gesicht des Mädchens passen nicht zu den modernen Figuren.

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Die fertige Zeichnung ohne Schattierungen.

Für die Hände und Gesichter standen mir Kinder «Modell», was sie sehr lustig fanden. Nun wurde die auf dem Computer fertig gezeichnete Figur auf gutes Aquarellpapier ausgedruckt.

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Die fertige Figurengruppe in Farbe… gemalt in vielen Schichten übereinander mit transparenten Farben von COLOR CIRCLE (www.color-circle.com)

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Spielposter mit Kindern aus der Zeit Bruegel des Älteren – modern umgesetzt und Kinder von Heute

Poster Kinderspiele – alle Kinder werden farbig farbig

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

So sah es auf dem Boden des ganzen Ateliers aus: ca. 35 grosse Bogen mit allen Figuren.

Die einzelnen Farben mussten jeweils trocknen. In der Zwischenzeit kamen andere Spieler an die Reihe. Zum Beispiel alle Hände oder blauen Farbtöne in verschiedenen Lagen (Lasuren) übereinander. Viele der Figuren habe ich auch mit den Schattierungen gezeichnet. Als Grundlage dienten Fotos der Kinder.

© Daniel Bolsinger – ALL IN ONE BOX

Viele der Figuren habe ich auch mit den Schattierungen gezeichnet. Als Grundlage dienten Fotos der Kinder.

Links zu Infos über das Bild von Bruegel und zum Thema «Kinderspiele»
Links zum Bild von Pieter Bruegel dem Älteren

Das Bild in der Bilddatenbank des Kunsthistorischen Museums in Wien:
http://www.khm.at/objektdb/detail/321/?offset=11&lv=list&cHash=bc8227b1627deb6b46c91edcbea61f9d

Hier kann man den Kalender kaufen:
https://shop.khm.at/produkte/product-details/?shop[showItem]=100000000010001-1001-0

Das Buch «Das Kinderspielbild von Pieter Bruegel d. Ä.» von Jeanette Hills finden Sie hier:
https://shop.khm.at/produkte/product-details/?shop[showItem]=100000000012034-0914-0
Als Puzzle:
https://shop.khm.at/produkte/product-details/?shop[showItem]=100000000023158-1177-0&cHash=0eee1c135ae2e4dafe58cf3fa49e3823

Links zu Websites mit Kinderspielen

Kinderspiele-Welt:
http://www.kinderspiele-welt.de/
Familie.de:
http://www.familie.de/kind/kinderspiele-576072.html
Wikipedia zu Kinderspielen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderspiel
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Links zu weiteren Websites sind sehr willkommen!

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